Herbstwanderung von Iseltwald zu den Giessbachfällen
- Corinna
- 25. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Herbstzeit ist Wanderzeit...und das erst recht in der Schweiz, würd ich mal behaupten. Gerne bin ich aber auch zu all den anderen Jahreszeiten in der Schweiz unterwegs, doch der Herbst mit all den berauschenden Farben ist schon noch mal etwas ganz Besonderes.
Dieses Mal ging es von Brienz mit dem Schiff nach Iseltwald und von dort aus dem Wanderweg direkt dem Brienzersee entlang bis nach Giessbach See. Unter www.bls-schiff.ch findet ihr den entsprechenden Schifffahrtsplan. Je nach Saison sind mehr oder weniger Schiffe aufgeführt, achtet also unbedingt auf die richtigen Daten.

Gisela begleitete mich spontan auf diesem Ausflug und so genossen wir gemeinsam die etwa halbstündige Fahrt von Brienz bis Iseltwald. Das Wetter war perfekt: nicht zu kalt, nicht zu warm und vor allem: trocken.

Auf der Fahrt passierten wir die Station Giessbach See und konnten oben am Berg bereits einen ersten Blick auf das Grand Hotel Giessbach erhaschen.

Wenige Meter weiter am Ufer entlang, münden die Giessbachfälle in den Brienzersee. Mit all den Herbstfarben ein wunderbarer Anblick, möchte ich meinen.

Schliesslich erreichten wir Iseltwald. In den letzten Jahren hat der kleine Ort ja vor allem in Korea Furore gemacht. Dies nachdem die Netflix-Serie «Crash Landing on You» einige Szenen in Iseltwald gedreht hatte. Dabei ging es um eine Südkoreanerin, die sich nach einem Gleitschirmunfall in einen nordkoreanischen Offizier verliebt. Ich selbst kenne die Serie nicht, aber offenbar wurde Iseltwald zum Hotspot für Koreaner. Und dies verursachte so ein Chaos, dass sich die Gemeinde zu verschiedenen Massnahmen veranlasst sah. Sie stellte unter anderem ein Drehkreuz vor dem Steg auf, auf dem die Koreaner ihre Selfies machen wollten. Und seither kostet der Zutritt zu diesem Steg SFr 5.-.
Nun denn, Gisela und ich entstiegen dem Schiff in angespannter Erwartung, ob wir den Steg bei all den Koreanern überhaupt zu Gesicht bekommen würden. Und was soll ich sagen? Wir sahen ihn! Und dachten nur: 'Und deswegen kommen die alle hierher?' Ja, natürlich geht es dabei um die Aussicht, vor allem um die Szene, die genau diese Aussicht zeigt...und die ist ja auch ganz wunderbar...aber wir zwei fanden es mindestens so interessant, die Koreaner zu beobachten, die an diesem Tag in nicht all zu hoher Anzahl unterwegs waren. Kameras wurden auf Stative gesetzt, Selfiesticks gezückt und fotografiert und gefilmt, was das Zeugs hielt.


Nun, nachdem wir Touristen und Bootssteg bestaunt hatten, ging es durch Iseltwald direkt zum Uferweg.


Vorbei ging es am Schloss Seeburg, das majestetisch an der Spitze der Landzunge trohnt und in privater Hand liegt. Der Weg von Iseltwald bis Giessbach See ist mit anderthalb Stunden angegeben, Gisela und ich brauchten aber fast drei dazu. Dies lag vor allem am ständigen Bestaunen der Umgebung, dem Fotografieren und auch etwas am Weg selbst. Dieser ist zwar einfach zu gehen, aber da wir uns bereits im Herbst befinden, eine Menge Blätter bereits am Boden liegen und diese Uferseite zu dieser Jahreszeit auch ständig im Schatten liegt, war der zum Teil felsige Untergrund auch rutschig. Teils fällt der Weg auch direkt in den See ab...gute Trittsicherheit und Schwindelfrei sind also von Vorteil. Ausserdem ist der Weg auch nicht mit Kinderwagen begehbar...falls das für jemanden von euch wichtig sein sollte. Wir haben auf dem ganzen Weg auch nur ein Elternpaar gekreuzt, das das Baby im Tragegurt vor der Brust befestigt hatte und das etwa fünfjährige Kind fest an der Hand hielt...so viel dazu.






Wenn ihr euch von Iseltwald herkommend der Station Giessbach See nähert, teilt sich der Weg nach Links und nach Rechts. Geht ihr rechts, müsst ihr zum Hotel hochlaufen, was aber gut machbar ist und geschätzt 20 dauern dürfte. Gisela und ich entschieden uns aber, die Bahn zu nehmen, die mit Retourticket 14,. / Person kostet. Damit ihr dorthin kommt, müsst ihr nach links gehen, auch wenn der Weg nicht so wahnsinnig gut erkennbar ist. Erst gehts runter, unter den Schienen durch und dann seht ihr schon den Zugang zur Station der Standseilbahn. Es ist übrigens die Älteste in Europa und stammt aus dem Jahre 1879.

In etwa vier Minuten waren wir oben und die folgenden Aussichten auf die Wasserfälle und das Hotel und Umgebung waren einfach fantastisch. Doch seht selbst:




Nun, nachdem wir die Aussicht genossen hatten, machten wir uns auf den Weg nach weiter oben. Schliesslich wollten wir noch die Brücke hinter dem Wasserfall passieren, von wo wir dann nochmals eine fantastische Aussicht hatten.


Nach dem Aufstieg zum Wasserfall, könnt ihr, falls Puste und Lust vorhanden, noch viel weiter dem Weg neben dem Wasserfall nach oben folgen. Dies habe ich letztes Jahr mit meinem Hund und meiner Schwester gemacht, ist auf jeden Fall auch empfehlenswert. Doch Gisela und ich liessen es diesmal bleiben, schliesslich wollten wir rechtzeitig auf dem Schiff sein, um von Giessbach See nach Brienz zu gelangen.
Doch bevor wir ganz zum See runter liefen, erkundeten wir noch die direkte Umgebung des Hotels. Und auch die zeigte sich von ihrer schönsten Seite.


Solltet ihr nicht auf dem Fussweg oder dem Schiff anreisen: es ist natürlich auch mit dem Auto möglich. Oberhalb des Hotels gibt es einen Parkplatz, für den ihr eine Gebühr von 10.- entrichten müsst. Dazu müsst ihr Richtung Brienz fahren und darauf achten, den Abzweiger in Richtung Giessbachfall zu nehmen. Auf der teils nur einspurigen Strasse gehts dann hoch zum Parkplatz.
Nun, vielleicht habe ich euch nun auf diese spektakulären Wasserfälle gluschtig machen können? Ich jedenfalls bin sicher nicht das letzte mal dort oben gewesen und möchte auch mal im Winter dorthin. Aber mal schauen, wann es soweit ist.
Geniesst noch den Herbst
Corinna
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