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Ruinen, Reben und fast ein Bär – meine Herbstwanderung in der Aescher Klus bei Basel


Strahlend blauer Himmel lachte mich an, während ich bei der Hausarbeit aus dem Fenster guckte. Um die Tagestemperatur zu prüfen, streckte ich meine Hand aus demselben und befand: das passt! Also nichts wie raus aus dem Haus, die Arbeit läuft ja nicht weg (leider), ein paar gescheite Schuhe geschnürt und ab in die Aescher Klus.


Erster Blick über die Reben Richtung Pfeffingen.
Erster Blick über die Reben Richtung Pfeffingen.

Das Auto beim Parkplatz des Vita Parcours und zwischen den Reben abgestellt, Rucksack mit Wasserflasche und ein paar Nüssen geschultert und schon war ich mitten im Weinbaugebiet unterwegs. Schon bei den ersten Schritten lag dieser Duft in der Luft – vergorene Trauben, feuchtes Laub, ein Hauch Erde und Herbst. Es roch einfach wunderbar.


Überreste der Traubenlese an diversen Orten verteilt.
Überreste der Traubenlese an diversen Orten verteilt.

Der Himmel: stahlblau, wenige Wolken, kein Wind. Kaum losgelaufen, war mir schon warm. Und da ich ja weiss, dass ich definitiv kein Gfrörli bin, hatte ich nur ein Shirt an und das reichte auch.


Vorbei gings an kleinen Winzerhäusschen...
Vorbei gings an kleinen Winzerhäusschen...
...weiter durch die Rebberge der Räbenbeiz entlang...
...weiter durch die Rebberge der Räbenbeiz entlang...


...der Weg führte via der Locanda Klus...
...der Weg führte via der Locanda Klus...
...am Pferdehof Klushof vorbei...
...am Pferdehof Klushof vorbei...
...und schliesslich bis zum Weingut Tschäpperli. Doch bevor ihr dieses erreicht könnt ihr hier scharf links auf den Burgengratweg abbiegen.
...und schliesslich bis zum Weingut Tschäpperli. Doch bevor ihr dieses erreicht könnt ihr hier scharf links auf den Burgengratweg abbiegen.
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Zwei Wege führen hoch zur Ruine Schalberg. Der eine vorbei an der Höhle Schalberg (die allerdings die letzten Male so zugewuchert war, dass ich sie gar nicht fand) und ein zweiter Weg...
Zwei Wege führen hoch zur Ruine Schalberg. Der eine vorbei an der Höhle Schalberg (die allerdings die letzten Male so zugewuchert war, dass ich sie gar nicht fand) und ein zweiter Weg...
...führt quasi um die Ruine herum, so dass ihr von der Rückseite hochläuft.
...führt quasi um die Ruine herum, so dass ihr von der Rückseite hochläuft.


Ziel erreicht.
Ziel erreicht.

Aussicht von der Schalberg. Gut zu erkennen all die Wege, die rund um und durch die Reben führen. Auch im Wald selbst gibt es Wege, die euch zu einem Dolmengrab bringen.
Aussicht von der Schalberg. Gut zu erkennen all die Wege, die rund um und durch die Reben führen. Auch im Wald selbst gibt es Wege, die euch zu einem Dolmengrab bringen.

Oben bei der Ruine Schalberg ist der Blick einfach genial. Unten die Reben, hinten das Tal, und irgendwo hört man den Traktor tuckern. Die Winzer arbeiten, die Bauern rufen sich zu – man hört das alles bis da hoch. Und irgendwie ist das schön. Kein Verkehr, kein Lärm, nur die Geräusche vom Leben da unten. Dort beschloss ich eine Pause zu machen und machte es mir auf der Bank mit Aussicht bequem. Während ich in aller Ruhe an meiner Wasserflasche nuckelte und ein paar Nüsse einwarf fühlte ich mich aber auf einmal...beobachtet. Ich schaute mich um, doch da war nichts. Dennoch: auf einmal hatte ich das Gefühl, irgendwas berührt mich. Und siehe da: ein neugieriger Besucher hatte es sich neben mir auf der Bank gemütlich gemacht und beäugte mich nicht nur, sondern streckte auch noch seine Fühler nach mir aus. Na ja, nette Gesellschaft ist ja nie falsch ☺️.


Mein Sitznachbar...
Mein Sitznachbar...

Der Burgengratweg, der mich hoch zu dieser Ruine geführt hat klingt harmlos, oder? Burgengratweg. Nach gemütlichem Spazieren mit Aussicht.Vergiss es. Ist er nämlich nur zu Beginn. Dann wird der Weg schmal, wurzelig, stellenweise glitschig, und das Laub versteckt heimtückisch jede Stolperfalle. Es ist kein Drama, aber du solltest wach bleiben – sonst wachst du schneller auf, als dir lieb ist.


Einmal bin ich leicht ausgerutscht – nichts passiert, aber die Natur hat mir freundlich, aber bestimmt mitgeteilt: „Schön, dass du da bist. Pass auf, wo du hintrittst.“ Also: gutes Schuhwerk, glaub mir. Jedenfalls, wenn du zu den Ruinen willst.


Nach dieser Pause lief ich den Burgengratweg weiter zur Ruine Engenstein, auch als Vorder Schalberg bekannt. Was soll ich sagen: der Name klingt doch wirklich edel, der Aufstieg wars weniger. Denn dort gings über eine steile Leiter nach oben auf die Mauerreste. Dort oben fand ich: Moos, Gestrüpp und Aussicht. Schön zwar, aber nichts für Leute mit Höhenangst.



Aufstieg zur Ruine Engenstein...
Aufstieg zur Ruine Engenstein...
...und oben angelangt der Blick auf Mauerreste und Gestrüpp...viel Gestrüpp.
...und oben angelangt der Blick auf Mauerreste und Gestrüpp...viel Gestrüpp.
Aber die Aussicht von Engenstein ist einfach toll! Auf der rechten Seite könnt ihr Aesch und Dornach sehen.
Aber die Aussicht von Engenstein ist einfach toll! Auf der rechten Seite könnt ihr Aesch und Dornach sehen.

Als ich wieder unten war, entdeckte ich Spuren im nassen Boden. Mein erster Gedanke: welches wilde Tier treibt sich hier herum? Was also machte ich in dieser Situation? Richtig - Ich rief nach Google. Erster Treffer: Wolf! Uiui, das wär ja mal eine Meldung im Wochenblatt. Zweiter Treffer: Braunbär! Na, das wurde ja immer besser. Ich sah mich schon in den Medien: Wanderin entdeckt Spuren von Braunbär...und ergriff die Flucht! Also er, der Bär. Nicht ich! ! Ha! Der dritte Treffer war etwas ernüchternder: ein Dachs! Nun gut, damit konnte ich leben und dann kam der vierte Treffer: ein grosser Hund! Ach so...na dann konnte ich ja beruhigt weiterlaufen und musste mich nicht von der wilden Fauna das Baselbiets beeindrucken lassen.


Spuren in der Baselbieter Wildnis 🙃
Spuren in der Baselbieter Wildnis 🙃

Von Engenstein nach Pfeffingen sieht der Weg dann teils so aus.
Von Engenstein nach Pfeffingen sieht der Weg dann teils so aus.

Weiter lief ich zur Ruine Münchsberg. Von der hab ich allerdings nur die Tafel gefunden, die Ruine selbst blieb mir verborgen. Und das war auch der Moment, an den ich beschloss, wieder zur Klus zurück zu kehren. Wieder vorbei an der Weide, an der mit Schild vor dem freilaufenden wilden Stier gewarnt wurde, vorbei an den Ruinen und den ominösen Spuren...und schon war ich wieder mitten in den Reben.



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Noch ein paar letzte Herbstfarben tanken...
Noch ein paar letzte Herbstfarben tanken...

..und hier ein möglicher Rundweg durch die Klus.
..und hier ein möglicher Rundweg durch die Klus.

Die Aescher Klus bietet keine Dramatik, keine endlosen und anstrengenden Wanderungen. Sie zeigt dir Farben, Gerüche, ein paar Stolpferfallen, Winzerbetriebe und Ruinen...viele Ruinen. Wenn du also in der Nähe von Basel bist und etwas Ruhe und Erholung brauchst: ab in die Aescher Klus. Du wirst es nicht bereuen.


Corinna


🧭 Kurz & Klus – das musst du wissen


📍 Wo überhaupt?

Die Aescher Klus liegt im Baselland, zwischen Aesch und Pfeffingen. Ein kleines Naturwunder mit grossem Charme – und so ruhig, dass du deine eigenen Schritte hörst (und manchmal den Winzer unten fluchen).


🍇 Was gibt’s da?

Reben. Viele Reben.Dazwischen: Ruinen, Wälder, verwunschene Wege – und im Herbst Farben, die fast zu schön sind, um echt zu sein.Hier wachsen Spitzenweine wie Pinot Noir, Riesling-Sylvaner oder Chardonnay – und das Gefühl, dass man ruhig mal wieder tief durchatmen darf. 😌


🌄 Highlight-Alarm:

  • 🏰 Ruine Schalberg: Aussicht zum Verlieben (und perfekte Picknick-Location).

  • 🪜 Ruine Engenstein (Vorder Schalberg): Mit Leiter – nix für Weicheier oder Höhenängstliche.

  • 🥾 Burgengratweg: Klingt harmlos, ist aber mehr Abenteuer als Sonntagsspaziergang.


🍂 Wann am besten?

Im Herbst, ganz klar! Aber auch im Frühling, ebenso klar!Dann riecht die Luft nach vergorenen Trauben, Erde und einem Hauch von Abenteuer. 🌾Aber Achtung: Farbflash-Gefahr! Du wirst ständig stehen bleiben, nur um wieder „Wow!“ zu sagen.


💡 Und sonst so?

  • 👟 Gutes Schuhwerk: Pflicht. Wirklich.

  • 🔍 Google-Suchverlauf: Nachher besser löschen („Bärenspuren Baselland“ könnte Fragen aufwerfen).

  • 🥜 Mitnehmen: Wasser, Nüsse, Humor – und vielleicht ein kleines Dankeschön an die Natur, dass sie so verdammt fotogen ist. 📸



🥂 Wein, Beizli & gutes Essen – hier wirst du glücklich


🍇 Räbbeiz Klus (Vinigma)Mitten im Rebberg, mit Aussicht und viel Charme. Donnerstags bis Sonntags geöffnet – so lange, wie die Sonne scheint. 🌞Hier gibt’s hausgemachte Gerichte, feine Weine aus der Region und das gute Gefühl, dass die Zeit keine Rolle spielt.👉 Tipp: Unbedingt ein Glas vom lokalen Pinot Noir probieren – oder zwei. https://www.baselland-tourismus.ch/poi/raebbeiz-klus-aesch


🍴 Kluserstübli (Aesch)Ein gemütlicher Gasthof gleich am Eingang zur Klus. Gutbürgerliche Küche, ehrliche Portionen und Wein direkt vom Hang nebenan. 🥘Im Sommer draussen unter den Reben sitzen = Glück in einfachster Form. www.kluserstuebli.ch


🍷 Winzerbeizli Monika FantiWein, Aussicht, Sonnenschirme – mehr braucht’s nicht.Klein, familiär, sympathisch – hier schmeckt man, dass alles mit Herz gemacht ist. 💚Je nach Saison geöffnet, also vorher kurz checken, sonst steht man durstig vor verschlossenen Türen. www.weinbau-monikafanti.ch


🏡 Klus 177 – Biodynamisches Weingut & EventlocationStylish, aber nicht abgehoben.Hier trifft Natur auf Architektur, und der Wein schmeckt so, wie man sich einen Sonntag vorstellen würde: rund, ruhig, richtig gut. 🍾Degustationen, Führungen, Veranstaltungen – und Weine, die mehr Charakter haben als mancher Politiker. https://www.baselland-tourismus.ch/poi/klus-177-biodynamisches-weingut-eventlocation

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