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Rundwanderung zu den Arvenseeli

Aktualisiert: 9. Sept.

Wir Schweizer haben ja die Tendenz, an viele Worte noch unser -li anzuhängen, was ja vieles bei uns verniedlicht...oder kleiner macht. Ob wir nun 'Uff s'Bärgli' steigen, 's'Hündli' streicheln oder vom 'härzige Hüsli' schwärmen...die -li werden grosszügig bei uns verteilt. Doch in der Regel erfüllen Worte mit dem -li zwei Voraussetzungen: es muss uns optisch gefallen und sollte verhältnismässig klein sein. Gefällt es uns nämlich nicht, wird schnell mal aus einem 'Hündli' ein Köter und aus dem 'Hüsli' eine Hütte...wir können da schon Unterschiede machen und nicht alles hat ein -li am Ende verdient.

Blick auf das dritte Arvenseeli.
Blick auf das dritte Arvenseeli.

Aber die Arvenseeli...ja die, die haben dieses -li mehr als verdient. Genau drei sind es an der Zahl und bestechen mit ihrem glasklaren und strahlend blauen und türkisen Wasser. Gelegen auf einem Hochplateau oberhalb von Kandersteg könnt ihr nicht nur die Seeli sondern auch den Arvenwald erkunden. Und genau das habe ich letzten Freitag mit meiner Schwester gemacht.


In Kandersteg fuhren wir die ganze Hauptstrasse bis ans andere Ende des Dorfes, bis zur Seilbahnstation Sunnbüel und fuhren damit auf...tadaa...Sunnbüel hoch. Wenn ihr sportlich seid, könnt ihr natürlich auch hochlaufen, wir zwei aber genossen die Ausblicke von der Bahn.

Talstation Sunnbüel
Talstation Sunnbüel
Blick zurück nach Kandersteg.
Blick zurück nach Kandersteg.
Ausblick von der Gondel ins Gasterntal...wie schön ist das denn bitte?!
Ausblick von der Gondel ins Gasterntal...wie schön ist das denn bitte?!

Nach kurzer Fahrt begann der Fussmarsch von der Bergstation in Richtung Arvenseeli. Natürlich gibt es noch weitere Wanderungen, eine davon führt hinauf auf den Gemmipass und hinüber ins Wallis, genauer bis nach Leukerbad. Es gibt gar von der Bergstation eine Downhill Piste, die ihr auf euren Bikes runtersausen könnt. Und noch einiges mehr.


Wir liefen also los und während meine Schwester die leichte Bise dort oben als kalt bezeichnete, war ich froh um die Abkühlung.

Auch wenn nicht viele Leute unterwegs waren, trafen wir auf der Wanderung immer wieder dieselben an. Mal waren sie schneller unterwegs, mal wir zwei.

Immer wieder fand sich eine Sitzgelegenheit am Wegesrand.
Immer wieder fand sich eine Sitzgelegenheit am Wegesrand.
An diesem Bergherz könnt ihr eure Träume wahr werden lassen: dazu müsst ihr euch ein Bändeli im Berggasthaus holen, hier am Herz festmachen und mit dem Wind fliegen lassen. Was für eine schöne Idee...
An diesem Bergherz könnt ihr eure Träume wahr werden lassen: dazu müsst ihr euch ein Bändeli im Berggasthaus holen, hier am Herz festmachen und mit dem Wind fliegen lassen. Was für eine schöne Idee...
Über dieses Hochplateau mussten wir wandern, am Ende des Weges könnt ihr bereits den Arvenwald sehen, worin sich die drei Arvenseeli verstecken.
Über dieses Hochplateau mussten wir wandern, am Ende des Weges könnt ihr bereits den Arvenwald sehen, worin sich die drei Arvenseeli verstecken.

Bereits die Wanderung über die saftig grüne Hochebene war wunderbar, flankiert links und rechts von schroffem Gebirge. Noch sind die Kühe nicht auf der Sommerweide, weshalb wir auch viele Blüten entdecken konnten.


Das Blütenmeer bei dem ihr über diesen...
Das Blütenmeer bei dem ihr über diesen...
...See in Herzform blicken könnt. Dabei handelt es sich aber noch nicht um einen der Arvenseeli.
...See in Herzform blicken könnt. Dabei handelt es sich aber noch nicht um einen der Arvenseeli.

Langsam aber sicher näherten wir uns dem Arvenwald, vorbei an einem Berghof, wo in den nächsten Wochen die Kühe gesömmert werden.

Beeindruckend, wie sich die Berner Alpen hinter diesem Hof erheben.
Beeindruckend, wie sich die Berner Alpen hinter diesem Hof erheben.
Blick zurück auf den Hof und weiter gehts in Richtung Arvenseeli.
Blick zurück auf den Hof und weiter gehts in Richtung Arvenseeli.
Der Weg in den Arvenwald.
Der Weg in den Arvenwald.

Kurz nach dem Hof teilt sich der Weg: hier könnt ihr wählen, ob ihr rechts oder links weitergehen wollt, doch egal wie ihr euch entscheidet: es ist ja ein Rundgang durch den Wald, also werdet ihr so oder so alle Seeli entdecken. Wir entschieden uns nach rechts zu gehen und kamen dann erst mal auf den Weg auf dem obigen Bild. Der Weg sieht etwas stotziger aus als er ist, denn er ist leicht zu begehen. Einzig etwas trittsicherheit ist nötig, damit ihr nicht über Wurzeln und Steine stolpert.

Auf dem Weg zum ersten Seeli  überqueren wir immer wieder temporäre Bäche mit Schmelzwasser...
Auf dem Weg zum ersten Seeli überqueren wir immer wieder temporäre Bäche mit Schmelzwasser...

...die die Seeli speisen. Dies hier ist das erste Arvenseeli, im Hintergrund die Berner Alpen.
...die die Seeli speisen. Dies hier ist das erste Arvenseeli, im Hintergrund die Berner Alpen.

Genau wie die Bäche mit dem Schmelzwasser, existieren die Arvenseeli nur temporär. Denn auch sie werden mit Schmelz- und Regenwasser gefüllt. Wenn ihr die Seeli unbedingt sehen wollt, empfehle ich euch einen Besuch im Frühsommer, da sie je nach Wetter rasch austrocknen. Aber ich bin sicher, die Gegend ist auch mit den augestrockneten Seen toll, erst recht, wenn sich die Arven im Herbst golden färben.


Hier seht ihr den zweiten See.
Hier seht ihr den zweiten See.

Mit wenigen Schritten kommt ihr vom ersten zum zweiten See. Hier beschlossen meine Schwester und ich, unser Picknick zu machen und setzten uns zwischen den Arven in den Schatten. Während wir den Ausblick auf den See genossen, zogen Familien mit und ohne Hund, Rentner mit und ohne Walkingstöcke und ein einsame Ente an uns vorbei. Und dann kam der Zeitpunkt, als wir beschlossen, ein Selfie von uns an diesem See zu machen...Also warfen wir uns in Position und heraus kam...

...das hier 😂...ganz offensichtlich sind wir keine Selfie Queens, oder wie seht ihr das? Übrigens: meine Schwester ist die im Vordergrund, ich die hinten.
...das hier 😂...ganz offensichtlich sind wir keine Selfie Queens, oder wie seht ihr das? Übrigens: meine Schwester ist die im Vordergrund, ich die hinten.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich darüber lachen musste. Und ich kriegte mich die nächste viertel Stunde kaum noch ein. Meine Schwester ist sich heute noch sicher, dass man mein Gelächter im ganzen Wald hörte...nun ja, lachen ist ja bekanntlich gesund und ich tu ja gern was für meine Gesundheit...und was kann ich denn bitte dafür, dass die Ausflüge mit meiner Schwester oft so lustig sind? Eben!


Nach dem kleinen Intermezzo gings dann weiter in Richtung des dritten Sees. Dabei haben wir uns verlaufen und folgten dem Wegweiser 'Arvenwald', doch wir hätten bereits kurz nach dem zweiten See den Pfad nach links hochgehen sollen, allerdings war dieser nicht beschildert. Nun denn, kurz umgekehrt, die ca. 200 Meter zurückgelaufen und hoch gings zum dritten See.

Was für ein Ausblick auf den dritten See!
Was für ein Ausblick auf den dritten See!
Das Wasser ist glasklar und je nach Licht und Schatten strahlt es mehr oder weniger in all den Grün- und Blautönen. Wenn ihr auf der gegenüberliegenden Seite des Sees steht, befindet ihr euch bereits im Kanton Wallis.
Das Wasser ist glasklar und je nach Licht und Schatten strahlt es mehr oder weniger in all den Grün- und Blautönen. Wenn ihr auf der gegenüberliegenden Seite des Sees steht, befindet ihr euch bereits im Kanton Wallis.

Wenige Schritte nach dem dritten See gibt es eine Feuerstelle. Während ihr hier also am bräteln seid, könnt ihr auch mal die Füsse in den klaren See halten.

Das ist der Weg, der von der Feuerstelle weg- und euch wieder auf den Weg zurückführt.
Das ist der Weg, der von der Feuerstelle weg- und euch wieder auf den Weg zurückführt.
Links führt euch dieser Weg zurück zur Bergstation Sunnbüel, zur rechten Seite könnt ihr hoch auf den Gemmipass und ins Wallis laufen.
Links führt euch dieser Weg zurück zur Bergstation Sunnbüel, zur rechten Seite könnt ihr hoch auf den Gemmipass und ins Wallis laufen.

Da meine Schwester und ich 'nur' den Rundweg zu den Arvenseeli machen wollten, gingen wir diesen Weg nach links und kamen wieder zur Seilbahn.

Dort legten wir nochmals eine Pause im Bergrestaurant Sunnbüel ein, da die Gondel erst in einer halben Stunde fahren sollte.

Bergrestaurant mit Aussicht.
Bergrestaurant mit Aussicht.
Grandioser Ausblick vom Bergrestaurant ins Gasterntal.
Grandioser Ausblick vom Bergrestaurant ins Gasterntal.

Fazit von diesem Ausflug: er ist es absolut wert. Der Aufenthalt an den Seen, der Blick auf das grün-blaue Wasser, die Arven und die Aussicht aufs Gasterntal, alles absolut lohnenswert. Und ganz ehrlich: ich kannte das Gasterntal überhaupt nicht und sah es das erste mal aus der Gondel heraus...und war total beeindruckt davon. Es wird also ganz bestimmt mal einen Beitrag dazu geben.


Ich hoffe, euch hat der Ausflug ebenso gefallen wie meiner Schwester und mir und nun wünsche ich euch schöne Tage.


Corinna



Das Wichtigste in Kürze:


Wanderzeit:

ca. 2–3 Stunden (je nach Bänkli-Pausen und Selfie-Qualität 😉)


Ort: Sunnbüel, oberhalb von Kandersteg


Highlights:

💧 Drei Seeli (ja, mit -li, weil sooo herzig!)


🏞️ Arvenwald mit Zauberwald-Vibes


📸 Top-Fotomotive – auch wenn die Selfies nicht Insta-ready sind


🍽️ Picknick-Spot-Deluxe beim 2. Seeli


🔥 Feuerstelle beim dritten See (Füsse rein – Wurst drauf!)


🚠 Anreise: Mit der Sunnbüel-Bahn hoch (oder für Sportlis: zu Fuss)


Beste Zeit: Frühling bis früher Sommer (danach könnten die Seeli wieder siesta machen...)


Tipp: Wasserstand vorher online checken – die Seeli sind manchmal etwas wankelmütigli.🔗 Aktueller Wasserstand Arvenseeli


Fun Fact: Wenn du einen Wunsch hast, hol dir ein Bändeli im Berggasthaus, häng’s ans Herzli am Weg und schick’s mit dem Wind auf die Reise. #Schönodr?




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