Sawadee ka
- Gisela
- 18. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Sawadee ka sagt man in Thailand als Begrüssung wie auch zum Abschied und bedeutet ein höfliches Hallo oder auf Wiedersehen.
Warum ich das schreibe? Weil ich nach über 20 Jahren wieder in Thailand sitze. Ja, ihr lest richtig, früher, das heisst in den 90 iger Jahren, war ich jeden Winter 2 Monate in Thailand und zwar völlig in der Pampa. Ich wohnte in einer Bambushütte, ohne Strom, mit einem offenen Badezimmer, wo ich die Sterne am Himmel sah, mit Plumpsklo und Kaltwasser Dusche. Rundum tropische Pflanzen und abends zum einschlafen hörte ich bei Flut das Meer rauschen.
24 Jahre später wieder in Thailand, in derselben Region, genauer gesagt in der nähe von Krabi, habe ich wieder meinen Bambus Bungalow, dieses mal mit dem kleinen Unterschied, dass ich Strom habe, was ich schon sehr schätze und einer richtigen Toilette, mit fast offenem Badezimmer und Kaltwasser Dusche. Rundum tropische Pflanzen. Da vor mir ein Mangrovenwald ist, hört man das Rauschen des Meeres bei Flut nicht so gut.
An diesem Platz hat es sehr, sehr viele Makakenaffen, die in Rudeln vorbeiziehen und das mehrmals täglich. Es ist süss den Jungen zuzuschauen wie sie spielen, auf der anderen Seite auch sehr, sehr lästig, da man nichts vor dem Bungslow haben darf, nicht einmal die Türe offen lassen kann, weil sie sehr mutig sind und vor Leuten keine Angst haben und sie alles klauen was nicht niet und nagelfest ist.
2001 2025 2025
In der Umgebung rund um Krabi hat sich doch einiges verändert in all den Jahren. Ja, auch was die Touristen angeht hat sich einiges geändert. Waren früher die Backpackers mit grossem Rucksack unterwegs, sieht man sie jetzt oft mit Rollkoffer. Auch die Yogamatte darf bei vielen nicht fehlen. Dazu eine kurze Geschichte:
Ich sass wie jeden Tag am Morgen früh vorne am Steg der Anlage in einem Liegestuhl, genoss meinen Kaffe und die Ruhe und sah in die Ferne auf den Horizont. Dann plötzlich kamen 2 Frauen, die Yogamatten unter den Arm geklemmt auf den Steg. Ohne Begrüssung schoben sie in einem Karacho und lautem Getöse drei Holzliegestühle über die Holzlatten weg, um ihre Yogamatten auszubreiten. und dann wurde Yoga gemacht. Ich musste innerlich schmunzeln und dachte mir: "Ok, soviel zur Achtsamkeit."

Aber zurück zu Thailand. Also, es hat sich doch einiges geändert, in den letzten 20 Jahren in dieser Umgebung. Die Staatsreligion in Thailand ist der Buddhismus. Aber in den südlichen Provinzen leben viele Muslime. Wie kommt das? Im 14.-16. Jarhundert war in dieser Gegend das Sultanat (Auch Königreich genannt) Patani. Es war somit bis 1809 ein muslimischer Staat in Südostasien. Dann wurde dieser durch Siam, das heutige Thailand zerschlagen, und seit 1902 ist Pattani offiziell eine Provinz in Thailand mit einer mehrheitlich muslimischen Bevölkerung.
Vor mehr als 20 Jahren merkte ich ich im alltäglichen Leben oder Strassenbild nicht, dass ich in einer muslimischen Gegend bin, sah sehr selten mal eine kleine Moschee und sonst sah ich keinen Unterschied zum sonstigen Thailand. Ganz anders heute. Schon auf der Strecke von Pukhet nach Krabi staunte ich nicht schlecht, als wir an extrem vielen und zum Teil sehr, sehr grossen und prächtigen neu erbauten Moscheen vorbei fuhren. Ja, und dann die Frauen und die Mädchen. Ich glaube alle laufen mindestens mit dem Hidschab herum, andere mit dem Chimar, ja einige sogar mit dem Tschador. Das sah man früher überhaupt nicht. Die Bungalowanlage, wo ich wohnte, befindet sich abgelegen in einem sehr kleinen Dorf. Dort gibt es drei kleine Restaurants, von Einheimischen geführt, für uns Touristen. In den zwei von Moslem geführten Restaurants gab es strikt kein Alkohol zu trinken. Auch das war völlig neu für mich, bekam man doch früher überall, auch in der Pampa, Alkohol zu trinken.
Ja, so ändern sich die Zeiten!!!
Ja, was mich auch irritierte war, die Getränke, die im grossen Plastikbecher serviert werden. Im Moment sind Smoothies absolut populär. Die kriegt man überall, auch auf den kleinen unbewohnten Inseln, die jetzt pro Tag von tausenden von Touristen besucht werden. Und diese Smoothies werden alle im riesigen, durchsichtigem Plastikbecher serviert inklusive Plastickdeckel und Plastik Strohhalm. Und manchmal auch in kleinen Aussichtsrestaurant, weil ein Plastikbecher muss man ja nicht abwaschen.
Ja auch die Thais leben nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage.
Und da waren dann noch an den Hotspots, zu denen ich nur einmal einen touristischen Tagesausflug auf drei Inseln machte, hunderte von Influencerinnen, die sich räkelten und posierten. Was mich dazu inspierierte auch mal das Influencer feeling zu erleben.

Ich, die Influencerqueen
Aber vieles hat sich ja auch nicht verändert. Ich finde es ist immer noch das Land des Lächelns, es gibt immer noch die kleinen Geschäfte, Frucht- und Gemüsestände an den Strassenrändern die alles, was man braucht oder nicht braucht, verkaufen.
Auch den Nachtmarkt in Krabi fand ich sehr authentisch, denn man sieht mehrheitlich Ortsansässige auf diesem Markt und somit ist das Essen auch wirklich scharf, was ich ja liebe.

Abendstimmung am Steg
Sawadee Gisela
Yorumlar