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Spätherbst im Elsass - Teil 4: Entdecke Ribeauvillé, Eguisheim und Kaysersberg


Ein letztes Mal nehme ich euch heute mit auf unseren Kurztrip ins wunderschöne Elsass – und diesmal zu drei ganz besonderen Ortschaften, die ihr unbedingt selbst entdecken solltet!


Zuerst Ribeauvillé, ein Städtchen voller mittelalterlichem Flair, mit Fachwerkhäusern, verwinkelten Gassen und jeder Menge Geschichte, die beinahe greifbar ist.


Dann Eguisheim, ein Dorf wie aus dem Bilderbuch: ringförmig angelegt, farbenfrohe Häuser, Blumenschmuck soweit das Auge reicht – perfekt für einen Spaziergang, der direkt ins Märchen führt.


Und zu guter Letzt Kaysersberg, der charmante Heimatort von Albert Schweitzer, der Geschichte, Kultur und elsässisches Lebensgefühl auf besondere Weise vereint.


Ribeauvillé


Nach einer erstaunlich entspannten Nacht im Ami Fritz ging’s los zum Bummel durch Ribeauvillé, einem der schönsten Orte im Elsass – mittelalterliche Gassen, Blumen, Boutiquen und immer wieder der Gedanke: Haben wir ein Glück, ausserhalb der Saison hier zu sein und nicht ständig über andere Touristen stolpern zu müssen ☺️


Über der Stadt thronen gleich drei Burgruinen der Herren von Ribeaupierre – Saint Ulrich, Girsberg und Haut-Ribeaupierre. Alle über einen Wanderweg erreichbar… falls man Lust auf Höhenmeter hat. Die Stadt selbst punktet mit Resten der alten Befestigung und dem Metzgerturm (Tour des Bouchers), der einst von der Metzgerzunft verteidigt wurde. Heute eher fotogen als einschüchternd.


In der Grand’rue reiht sich ein schmuckes Haus ans andere, dazu Renaissance-Brunnen, Rathaus mit Silberhumpen-Sammlung, Kornhalle und Musikantenhaus.

Highlight des Jahres: der Pfifferdaj, das älteste Fest im Elsass – ein historischer Musikantenumzug, der jeden ersten Sonntag im September stattfindet. Mittelalter, Blaskapellen, Stimmung – und schon läufts.


Der Metzgerturm.
Der Metzgerturm.

Die Grand'rue mit Blick auf eine der Burgen.
Die Grand'rue mit Blick auf eine der Burgen.

Eine der wunderschönen Fassaden in der Grand'rue.
Eine der wunderschönen Fassaden in der Grand'rue.

Blumengeschmückte Häuser...
Blumengeschmückte Häuser...

...und der Dorfplatz mit seinen Weinfässern.
...und der Dorfplatz mit seinen Weinfässern.
Im Elsass sind auch überall Storchennester präsent.
Im Elsass sind auch überall Storchennester präsent.

Unsere persönliche kleine Anekdote zu diesem Ort gefällig? Hier kommt sie:

Kaum in Ribeauvillé angekommen, machten wir natürlich das, was nötig war: erstmal das Ami Fritz suchen. Also tuckerten wir gemütlich durch die Gassen – und plötzlich standen wir mitten in der Grand’Rue. Fussgänger, Geschäfte mit Ständern vor der Tür, Häuser so nah, dass die Fensterläden schon beinahe am Auto streiften … und wir mittendrin wie zwei Fragezeichen auf vier Rädern.


Darf man hier fahren? Oder haben wir gerade die Fussgängerzone geentert? Die Schweissperlen (wieder einmal!) sagten: vermutlich Letzteres.

Rückwärts durch die schmale Gasse, aus der wir kamen? Unmöglich. Also: Augen zu, tief durchatmen und einfach weiterrollen, als wüssten wir wo's langgeht.


Später stellte sich heraus: Die Grand’Rue ist KEINE Fußgängerzone. Der Verkehr von Ribeauvillé fährt da fröhlich durch, als wäre das alles völlig normal.

Wir also: Puh! Glück gehabt. Und vielleicht auch ein kleines wenig Lokalkolorit verbreitet.



Eguisheim


Dieses Dorf zählt nicht nur zu den „schönsten im Elsass“ (ja, ist mir bewusst, das liest man gefühlt bei jedem zweiten Ort dort) sondern auch zu einem der "schönsten in Frankreich". Und für mich war es tatsächlich das schönste Dorf der ganzen Reise:

Aber vielleicht bin ich da etwas voreingenommen… denn ich liebe Die Schöne und das Biest – und tadaa!: Genau dieses Dorf soll die Vorlage geliefert haben. Kein Wunder also, dass mein inneres Kind am strahlen war.


Wenige Schritte vom Zentrum entfernt konnten wir das Auto stehen lassen und starteten mit der Erkundung von Eguisheim. Die Gassen schmaler als in den anderen Dörfern, alles wirkte noch märchenhafter, immer wieder kleine Geschäfte mit Spezialitäten, Raritäten und Weinen...wir liefen und staunten. Und dann kam der Moment an dem wir dachten: Uups! Haben wir das nicht schon mal gesehen? Es stellte sich heraus, dass der Gang durch Eguisheim einmal im Kreis geht und wir einfach wieder den Ausgangspunkt erreichten. Also führte uns der weitere Weg dann einfach in die Ortmitte, wo Dorfplatz und Brunnen wirklich sehr an Die Schöne und das Biest erinnern. Wenn ihr also mal dort in der Nähe seid: unbedingst hingehen und auf euch wirken lassen. Ihr werdet genau so begeistert sein wie meine Freundin und ich, garantiert!


Start- und Endpunkt unseres (wörtlich gemeinten) Rundgangs.
Start- und Endpunkt unseres (wörtlich gemeinten) Rundgangs.


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Fachwerke, krumm und schief...
Fachwerke, krumm und schief...

Die Kapelle Saint Léon in der Dorfmitte...
Die Kapelle Saint Léon in der Dorfmitte...


...die Papst Leo IX. gewidmet ist, der 1002 in Eguisheim geboren wurde.
...die Papst Leo IX. gewidmet ist, der 1002 in Eguisheim geboren wurde.
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Für den Rundgang in Eguisheim braucht ihr etwa zwei Stunden weil...ja, sehr klein. Aber absolut lohnenswert. Aber nun, nachdem wir den Vormittag in Ribeauvillé verbrachten, Nachmittags nur etwa zwei Stunden in Eguisheim brauchten, stand nun die Frage im Raum: was tun mit dem restlichen Tag im Elsass? Meine Freundin schlug Kaysersberg vor, also nichts wie hin.


Kaysersberg


Nun, was gibts es zu diesem Ort zu sagen? Nein, nicht wie ihr jetzt vielleicht vermutet, dass dieser ebenfalls als einer der schönsten im Elsass gilt, damit liegt ihr zwar nicht grundsätzlich falsch... Aber nein: Kaysersberg wurde 2017 zum Lieblingsdorf der Franzosen auserkoren. Ist ja mal was anderes...


Bekannt ist der Ort aber vor allem für Albert Schweitzer, der am 14. Januar 1875 hier geboren wurde. Er studierte Theologie, Philosophie und das Orgelspiel und von 1905 bis 1913 Medizin. Berühmtheit erlangte er als 'Urwalddoktor', nachdem er in Gabun, genauer in Lambarene, ein Spital eröffnete.


Ich muss zugeben, dass ich bis auf den 'Urwalddoktor' nicht viel über ihn wusste. Um dies zu ändern, beschlossen meine Freundin und ich, sein Geburthaus, das zu einem Museum umgebaut wurde, zu besuchen. Und was soll ich sagen? Wir fanden es beide sehr eindrücklich. Mittels Filmen, Bildern, Geschichten und Gegenständen wurden sein Leben und Wirken nahe gebracht und es war beeindruckend. Nicht nur die Person Albert Schweitzer sondern auch das Museum an sich.


Kaysersberg selbst ist ein malerisches Dorf, durch das der Fluss Weiss fliesst. Was den Ort von den anderen etwas unterscheidet: die Strassen im Zentrum sind breiter, alles ist etwas grösser als in den bisher besuchten Dörfern und dennoch versprüht es ebenfalls diesen malerischen Charme. Dazu trägt auch der Fluss und die hoch gelegene Burg Kaysersberg bei.


Die Weiss, die mitten durch den Ort fliesst.
Die Weiss, die mitten durch den Ort fliesst.

Blick auf die Burg.
Blick auf die Burg.


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Die Flaniermeile.
Die Flaniermeile.

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Geburtshaus und Museum von Albert Schweitzer.
Geburtshaus und Museum von Albert Schweitzer.


So, und mit diesen drei Orten endet unser Kurztrip ins Elsass. Orte, die alle ihren eigenen Charakter haben und dieses typische elsässische Gefühl vermitteln. Was wir beide schätzten: die Elsässer sind wirklich freundlich, angenehm offen und hilfsbereit.


Auch die Orte selbst – sauber, gepflegt, gut in Schuss. Man merkt, dass hier Wert darauf gelegt wird, Traditionen zu bewahren, ohne alles zu einem Freilichtmuseum zu machen. Genau die Mischung, die uns gefiel.


Und die Landschaft? Sehr schön: Weinberge, Hügel, ein paar Burgen oben drauf – fertig. Dafür braucht’s gar kein grosses Tamtam, es funktioniert einfach.


Unterm Strich: Das Elsass hat uns positiv überrascht. Freundliche Menschen, schöne Orte, entspannte Umgebung – mehr braucht’s für einen gelungenen Kurztrip eigentlich nicht.


Und damit verabschiede ich mich für heute und à bientôt


Corinna



Elsass – Die Kurzversion für Eilige (oder Vergessliche)


🚗 Unser Start:

Ankunft in Ribeauvillé → direkt mal verfahren. Mitten in der Grand’Rue gelandet, umgeben von Fussgängern, Schaufensterständern und Häusern, die verdächtig nah ans Auto rückten. Wir: „Ähm… darf man hier durch?“ Elsass: „Ja klar.“ Puh! Glück gehabt. 😅


🏰 Ribeauvillé – Mittelalter & Meterweise Fachwerk

  • Drei Burgen: Saint Ulrich, Girsberg, Haut-Ribeaupierre 🏯

  • Metzgerturm, Grand’Rue, Renaissance-Brunnen

  • Highlight: Pfifferdaj, das älteste Fest im Elsass 🎺

  • Kategorie: Geschichtsluft schnuppern ohne Wanderschuhe ruinieren


🌸 Eguisheim – Der Kreisverkehr unter den Märchendörfern

  • Ringförmiger Ort – ja, man läuft wirklich im Kreis ➰

  • Vorlage für Die Schöne und das Biest (angeblich) 🕯️📚

  • Blumen, Fachwerk, Mini-Gässchen

  • Kategorie: Disney-Feeling, aber ohne Musicaleinlage


🌉 Kaysersberg – Breiter, grösser, trotzdem sehr charmant

  • Geburtsort von Albert Schweitzer 🎓

  • Sein Geburtshaus jetzt ein echt gutes Museum

  • Fluss Weiss, breite Gassen, Burg mit Aussicht

  • Kategorie: Elsass mit etwas mehr Platz zum Atmen

💛 Fazit:

Freundliche Leute, hübsche Orte, schöne Landschaft – und wir mittendrin, immer wieder leicht verwirrt, aber sehr begeistert. Kurztrip gelungen. 👍✨

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