top of page

Zwischen Reben und Fachwerkhäusern...Spätherbst im Elsass- Teil 1: Colmar und Riquewihr

  • Corinna
  • vor 27 Minuten
  • 5 Min. Lesezeit

Willkommen zu Teil 1 meiner kleinen, aber feinen 4-teiligen Elsass-Serie! Eigentlich wollten meine Freundin und ich ja ganz woanders hin – Island (zu teuer), Edinburgh (ohne Pass schwierig), vielleicht sogar in die tiefste Eifel (wegen einer Arztserie, aber das ist eine andere Geschichte). Oder lieber die Loire Schlösser? Doch wie das Leben so spielt, landeten wir da, wo Flammkuchen duftet, Fachwerk strahlt und Hotelnamen offensichtlich zur Herausforderung werden: im wunderschönen Elsass.


Und weil diese Reise so viele kleine Abenteuer, zum Glück nur wenige Pannen und viele charmante Überraschungen bereithielt, gibt es nicht nur einen Bericht – nein, gleich vier! In diesem ersten Teil starten wir gemütlich mit Colmar, Riquewihr und der Erkenntnis, dass man im Elsass offenbar bei der Hotelauswahl gut aufpassen muss. Also: bienvenue, macht’s euch bequem und kommt mit auf unsere kleine Auszeit direkt hinter der Grenze.


Die erste Panne folgte bereits beim Buchen unserer Unterkunft. Das Hotel Ami Fritz in Ribeauvillé wurde uns wärmstens empfohlen, also schwupps ein Doppelzimmer gebucht. 'Bienvenue à Ottrott' war die Antwort...Ottrott? Ist das ein Nagetier? Ein Quartier in Ribeauvillé? Weder noch! Es stellte sich heraus: im Elsass gibt es so viele Hotels mit dem Namen 'Ami Fritz' wie Sand am Meer, dass wir kurzerhand im falschen gebucht hatten. Na ja, kann ja passieren...


Drei Tage später gings los. Direkt Richtung Colmar. Was für eine wunderschöne Stadt! Fachwerkhäuser wohin das Auge blickt, Einkaufsmöglichkeiten in vielen kleinen und auch grösseren Geschäften, Brasserien und Restaurants...wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Und all die Arbeiter, die bereits mit der Weihnachtsdekoration beschäftigt waren: ja, auch so kann Advent später aussehen.


Eindrücke von Colmar


Gemütliches Schlendern entlang der Lauch...
Gemütliches Schlendern entlang der Lauch...


ree
...bereits im November Weihnachtsdekoration geniessen...
...bereits im November Weihnachtsdekoration geniessen...


...Ausblick auf Fachwerkhäuser in allen Formen und Farben.
...Ausblick auf Fachwerkhäuser in allen Formen und Farben.
Mit solchen Booten könnt ihr euch durch Colmar schippern lassen...glücklicherweise führen die aber weniger Wasser mit 😉
Mit solchen Booten könnt ihr euch durch Colmar schippern lassen...glücklicherweise führen die aber weniger Wasser mit 😉

An vielen Häusern im Zentrum entdeckt ihr originelle Dekorationen. Wer hat schliesslich schon ein 'Chuchichäschtli' an der Fassade hängen?
An vielen Häusern im Zentrum entdeckt ihr originelle Dekorationen. Wer hat schliesslich schon ein 'Chuchichäschtli' an der Fassade hängen?

Spaziergang bei schönstem Herbstwetter.
Spaziergang bei schönstem Herbstwetter.

ree

Einen Besuch in Colmar kann ich euch wirklich empfehlen: ob ihr nun durch klein Venedig schlendert, den historischen Markt mit lokalen Produkten besucht, shoppen geht oder euch eine Elsässer Spezialität gönnt: Colmar ist definitiv einen Besuch wert.


Mein Tipp: Auto im Parking Rapp lassen und rein in die Altstadt. Und wenn ihr Lust auf Flammkuchen bekommt: ab ins „Le Bistrot“ an der Grand Rue direkt gegenüber vom „Koifhus“: dort findet ihr die besten Flammkuchen weit und breit und erst noch in der süssen Version. Ich träum heut noch von der Variante mit süssem Rahm, Sauerkirschen und Mandelblättchen, seufz...


Nun, weiter gings am selben Tag nach Riquewihr, einem kleinen Dorf mit etwa 1000 Einwohnern. Der mittelalterliche Ortskern, den ihr von zwei Seiten durch ein Tor betreten könnt, besticht ebenfalls mit seinen wunderschönen Fachwerkhäusern. Während ihr in Colmar kreuz und quer durch die Stadt lauft, folgt ihr in Riquewihr der Hauptstrasse, die von einem Tor zum anderen führt. Aber diese Strasse hat es in sich: nebst den alten Häusern, gibt es noch kleine Seitengässchen, viele lokale Geschäfte und sogar ein Féerie de Noël, ein wunderschön gestaltetes Geschäft, in dem Weihnachtsliebhaber voll auf ihre Kosten kommen werden.


Eindrücke von Riquewihr


Die 'Hauptstrasse' in Riquewihr...
Die 'Hauptstrasse' in Riquewihr...


...gesäumt von lokalen Geschäften...
...gesäumt von lokalen Geschäften...


ree
...und diesem Weihnachtsparadies.
...und diesem Weihnachtsparadies.


Es gibt viel zu entdecken...
Es gibt viel zu entdecken...



...lokale Spezialitäten: unter anderem Brezel. Ob salzig, gefüllt oder gar mit Schokoüberzug, es gibt sie alle.
...lokale Spezialitäten: unter anderem Brezel. Ob salzig, gefüllt oder gar mit Schokoüberzug, es gibt sie alle.

Schön gestaltete Fassaden soweit das Auge reicht.
Schön gestaltete Fassaden soweit das Auge reicht.


Mein Tipp: Lasst euren Tag mit einem Glas Kir Crémant entspannt ausklingen, kauft euch Spargelkonfitüre (ja, im Ernst, das gibts und ich hab nun ein Glas davon zuhause!) – und verpasst auf keinen Fall das Féerie de Noël. Von aussen wirkt das Haus vielleicht unscheinbar, doch sobald ihr eintretet, beginnt ein magischer Rundgang: Ein liebevoll gestalteter Pfad führt euch durch eine beeindruckende Vielfalt an Weihnachtsdekoration, mal treppauf, mal treppab, und überall gibt es Neues zu entdecken. Ein Besuch, der sofort in Weihnachtsstimmung versetzt!


Nach diesen zwei wunderbaren Orten wurde es Zeit, uns mutig auf den Weg ins unbekannte Ottrott zu machen. Und wir wurden positiv überrascht: das Hotel entpuppte sich als waschechter Landgasthof mit sehr freundlichem Personal. Den ersten Abend im Elsass wollten wir aber nicht im Hotel vertrödeln. Also ab in die örtliche „Dorfbeiz“, wo ein paar Einheimische gemütlich am Stammtisch thron­ten und am Nebentisch elsässisch parliert wurde – das erste und gleichzeitig einzige Mal während unseres Aufenthalts, dass wir diesen Dialekt zu hören bekamen. Wie meine Freundin treffend meinte: Das Elsässische sei leider auf dem Rückzug, weil immer weniger Junge es sprechen. Sehr schade – ein bisschen klingt es ja, als würde Französisch und Deutsch auf einem Weinfest gemeinsam tanzen.


Das 'Ami Fritz' in Ottrott. Ja, diesen Ort gibt es wirklich!
Das 'Ami Fritz' in Ottrott. Ja, diesen Ort gibt es wirklich!



Sieht doch aus wie ein typischer Landgasthof, oder?!
Sieht doch aus wie ein typischer Landgasthof, oder?!


Mein Tipp: Selbst wenn ihr versehentlich im „falschen“ Hotel landet – bleibt entspannt. Mit der richtigen Portion Humor und einer tollen Freundin kann’s eigentlich nur tiptop werden. Und wer weiss? Vielleicht ist gerade das falsche Hotel am Ende genau das passende. 😉


Nach diesem ersten Tag voller Fachwerk, Flammkuchen und Elsässisch wartete am nächsten Tag das nächste Highlight auf uns: Strassburg, eine Stadt die Geschichte, Grossstadtflair und Politik miteinander verbindet. Freut euch also auf 'La Petite France' mit kleinen Kanälen, das Münster und werft mit uns einen Blick hinter die Kulissen des EU-Parlamentes.


Bis in einer Woche


Corinna


Elsass auf einen Blick – Teil 1


🎒 Die Reiseidee (oder wie alles begann)

  • Geplant: vieles...inklusive Loire-Schlösser

  • Dann doch: Elsass – spontan, unkompliziert, überraschend schön

  • Auslöser: Hotelverwechslung + Reiselust + „Liegt doch ums Eck!“


🏙️ Colmar – Postkartenmotiv zum Durchlaufen


Warum hinfahren? Colmar ist eine der malerischsten Städte Frankreichs. Die Mischung aus mittelalterlichem Kern, farbenfrohen Fachwerkhäusern und romantischen Kanälen macht es zu einer kleinen, lebendigen Filmkulisse.


Highlights im Schnelldurchlauf:

  • Klein Venedig (La Petite Venise): pastellfarbene Häuser, Wasserglitzern, Enten in Slow Motion. Und kleine Lädchen mit Deko und Spezereien...es dauert also, bis ihr da durch seid 😉.

  • Fachwerk soweit das Auge reicht: perfekt restauriert, für jedes Foto geeignet.

  • Lokale Märkte: regionale Produkte, Gewürze, Käse – sehr gefährlich für hungrige Reisende.

  • Weihnachtsstimmung im November: Lichter, Deko, Tannenbäume… alles bereit, bevor der Advent überhaupt anklopft.

  • Mini-Bootsfahrt: gemütlich, Sightseeing-tauglich, garantiert mit weniger Wasser im Boot als auf dem Foto.

  • Bester Flammkuchen-Tipp: Le Bistrot an der Grand Rue – vor allem in süss zum niederknien.


Parktipp: Parking Rapp → in die Altstadt reinlaufen → geniessen.


🏘️ Riquewihr – Mittelalter trifft Märchenbuch


Warum hinfahren? Das Dorf gilt als eines der „schönsten Dörfer Frankreichs“ – und zwar völlig zu Recht. Riquewihr fühlt sich an wie ein Spaziergang durch ein lebendiges Märchen.


Highlights:

  • Mittelalterkern: zwei Tore, eine Hauptstrasse – aber gefühlt 1000 Fotomotive.

  • Schmale Gassen: verwinkelt, romantisch, mit kleinen Überraschungen hinter jeder Ecke.

  • Féerie de Noël: Das ultimative Weihnachts-Paradies – ein Laden, der sich wie ein mehrstöckiges Adventskalender-Labyrinth anfühlt.

  • Lokale Spezialitäten: Brezeln aller Art – salzig, süss, gefüllt, schokoladig.

  • Fassadenkunst: fast jedes Haus ist eine eigene kleine Bühne.


Genusstipp: Kir Crémant zum Tagesausklang – prickelt, schmeckt und passt perfekt zum Dorfcharme.


🏨 Hotel-Plot-Twist


  • Gebucht: Ami Fritz in Ribeauvillé

  • Angekommen: Ami Fritz in Ottrott

  • Fazit: falsch gebucht, richtig gelandet – ein gemütlicher Landgasthof mit Herz.


🎧 Sprach-Moment

Ein bisschen Elsässisch gehört – klingt wie Französisch und Deutsch, die gemeinsam ein Glas Riesling teilen.


👉 Wie geht’s weiter?

Der nächste Teil führt euch nach Strassburg – mit Dom, Kanälen, Kultur und einem Besuch im EU-Parlament. Kurz gesagt: Grosse Stadt, grosse Geschichte, grosses Staunen.

Kommentare


©2025 by scheissaufsalter

  • Instagram
  • Facebook
bottom of page